Trennungsschmerz

Trennung verarbeiten 

Trennungsschmerz

Eine Trennung ist oft Grund für starken Liebeskummer für Männer und Frauen. Verzweiflung, Wut, Trennungsschmerz… Was heißt das? Und: Was Sie tun können?

Trennungsschmerz: Was tun?

Der Trennungsschmerz ist eine sehr intensive und – wie der Name schon sagt – schmerzhafte Phase des Liebeskummer. Die wenigsten Trennungen geschehen wirklich im gegenseitigen Einvernehmen. Meist ist es einer der Partner, der bzw. die den Schlussstrich zieht und das Ende der Beziehung ausspricht. Und zurück bleibt – mehr oder weniger überrumpelt und verletzt – die oder der Verlassene. Wir verbleiben in einer Schockstarre und Gelähmtheit und es fällt uns schwer, noch wirklich aktiv an den Dingen teilzunehmen oder Schönes wahrzunehmen. Auch wenn durchaus beide Seiten leiden (können), die beiden Rollen bedeuten einen himmelweiten Unterschied. Eins muss uns aber bei allem Trennungsschmerz bewusst sein: Trennungen geschehen nie aus heiterem Himmel. Oft wollen wir in einer Beziehung die Anzeichen, dass etwas nicht gut läuft, nicht wahrhaben und verdrängen diese ersten Signale, die der Partner aussendet. Und das bedeutet: Bereits in dieser ersten Phase befinden sich beide Partner in einer anderen Situation.

Trennungsschmerz: Verlassen und verlassen werden

Wer als erstes eine Beziehung beendet, tut dies fast nie ganz spontan oder von heute auf morgen. Oft geht vorher ein Gedankenprozess einher, der manchmal auch beiden Partnern nicht wirklich bewusst ist. Er oder sie hat sich auf diesen Schritt innerlich vorbereitet, über einiges nachgedacht und sich insgesamt bereits länger mit der Situation und der Beziehung befasst. So befindet er oder sie sich schon in der ersten Phase der Trennung oder ist mindestens am Zweifeln am Sinn des Miteinander, während das Gegenüber noch in Unwissenheit lebt. Oft ist es so, dass der/die Verlassene nach dem Aussprechen der Trennung zunächst geschockt ist und danach eine Phase des Schocks, des Schmerzes, des Alleinseins, der Selbstzweifel durchlebt. Es ist normal und natürlich, dass es dem einen Partner schlechter geht und der Liebeskummer tiefer sitzt. Das ist kein Zeichen von Schwäche und kein Grund, noch mehr Selbstzweifel zu hegen – und auch kein Anlass für Vorwürfe. Natürlich ist auch das individuell unterschiedlich und kann nicht für alle – oder auch für alle Männer und alle Frauen – gleich beantwortet werden. Hören Sie hilfreiche Musik, lassen Sie es sich gut gehen! In jedem Fall: Trennungsschmerz sitzt oft tief und kann einen komplett „aus den Latschen hauen“. Lassen Sie das ruhig zu, wenn es Ihnen so geht. Und wenn Sie der- oder diejenige sind, die sich trennen: Ja, es ist auch normal, dass auch Sie Trennungsschmerz empfinden! Manchmal ist der nicht ganz so intensiv, wie bei dem oder der Verlassenen. Aber: Schließlich beenden Sie gerade eine Beziehung zu einem Menschen, den Sie einmal geliebt haben, mit dem/der Sie sich eine Beziehung vorstellen konnten oder einer Beziehung geführt haben. Da lässt man immer auch Federn – sowohl bei dem, der den Trennungsschmerz auslöst als auch bei der oder dem – und hier natürlich gefühlt viel mehr – verlassen wurde. Mit diesem Trennungsschmerz geht natürlich jeder und jede anders um. A propos: Tun das Männer und Frauen eigentlich unterschiedlich?

Trennungsschmerz: Männer und Frauen

Bei aller Individualität: Gibt es einen Unterschied zwischen Männern und Frauen in Sachen Herzschmerz? Verarbeiten Männer und Frauen eine Trennung unterschiedlich? Die Antwort ist einfach: Ja!

Frauen nach der Trennung

Für Frauen ist eine Trennung fast immer wie eine persönliche Niederlage. Auch wenn Frauen sich trennen, fühlen sie sich vielleicht erleichtert, aber niemals (oder sehr selten) als „Sieger“ in den Trennungszeiten. Natürlich gibt es auch hier Unterschiede. Insgesamt sind Frauen in solchen Situationen oft emotionaler und beziehen die Situation auf sich und mögliche Fehler. Vor allem als Verlassene. Sie fragen sich, was sie falsch gemacht haben und was mit ihnen nicht stimmen könnte. Diese Selbstzweifel können Tage, Wochen, sogar Monate anhalten. Und in dieser Zeit wird die Beziehung und verschiedenste Situationen oft umfangreich und detailliert analysiert. Natürlich ist das immer eher und intensiver der Fall, wenn eine Frau verlassen wird, als wenn sie verlässt. Aber es gibt auch Frauen, die den Partner verlassen haben und Selbstzweifel hegen. Da können viele ein Lied von singen, ich auch – glauben Sie mir. Auch das ist nicht immer einfach – denn oft haben Frauen immer auch Mitleid mit dem anderen, dem man gerade den Schlusstrich präsentiert hat. Leider ist aber Mitleid keine Basis für eine Beziehung…

Männer nach der Trennung

Männer verarbeiten den Trennungsschmerz in der Regel schneller – auch wenn dieser durchaus heftig sein kann. In einem Klischee steckt meiner Meinung nach viel Wahres: Selbstzweifel sind bei Männern eher seltener und auch kürzer oder werden verdrängt. Auch hier kann man natürlich nicht alle Männer über einen Kamm scheren, aber zu einem großen Teil nehmen Männer eine Trennung nicht zu persönlich. Sie anaylsieren eher die Situation. Männer schauen oft auch weniger in die Vergangenheit, die sich ohnehin nicht ändern lässt, und blicken eher nach vorn. Das kann Ablenkung bedeuten oder auch die Ausschau nach einer neuen Partnerin beinhalten. Und so passiert es ab und an bis recht oft, dass Männer nach der Trennung schneller eine neue Partnerin finden und haben als Frauen. Aber, liebe Frauen, sehen wir es mal so: Wollen Sie, dass er bei Ihnen bleibt, weil er sich verpflichtet fühlt oder Mitleid hat? Ehrlich gesagt, möchten wir das doch eher nicht… So schwer das auch ist. Und leider können wir die Gefühle des anderen nicht ändern. Nehmen Sie also seine andere Form des Trennungsschmerzes nicht so krumm. Wir gehen nun mal alle anders damit um…

Gleichgeschlechtliche Beziehungen

In gleichgeschlechtlichen Beziehungen ist die Situation zwar eine andere, weil sich Frauen von Frauen und Männern von Männern trennen. Liebeskummer, Herz- und Trennungsschmerz sind jedoch in jedem Fall sehr sehr ähnlich. Das habe ich bei Schwulen- und Lesben-Paaren in allen Varianten schon erlebt… Denn: Auch hier gibt es ein breites Repertoire an Trennungsschmerzen – denn eigentlich unterscheidet sich LIEBE im Ursprung und in den Gefühlswelten nicht. Egal ob von Mann zu Mann, von Frau zu Frau oder auch von Mann zu Frau oder Frau zu Mann. Der Umgang damit – und mit dem Trennungsschmerz, der ist eben unterschiedlich. Und für jeden eigen. Auch wenn wir hier verschiedene Fälle beschreiben und versuchen, jedem zu helfen: Wir können nicht immer jede Situation darlegen und haben keinen Einblick in Ihre Gefühlswelt: Daher, wenn Ihnen noch etwas auffällt, das hier fehlt und das Sie erlebt haben: Schreiben Sie uns. Wir freuen uns und versuchen mit Rat und Zuspruch zu helfen! Oder die anderen Leser tun das durch ihre Kommentare.

Trennungsschmerz: Gibt es einen Ausweg?

Nun ist es also soweit: Er oder sie hat sich getrennt und Sie sitzen in Ihrem Elend, in einer neuen Situation und wissen nicht, wohin mit sich… Nachdem wir die Phase der ersten Vorahnungen oft ignorieren und uns noch gar nicht richtig bewusst ist, dass eine Trennung bevor stehen können, wird uns in dieser zweiten Phase sehr schmerzhaft bewusst, dass wir verlassen wurden bzw. dass wir allein sind. Was tun bei Liebeskummer und Trennungsschmerz? Das ist bei jedem und jeder von uns unterschiedlich und für jeden und jede gibt es unterschiedliche Tipps, die helfen können. Daher sollten Sie ein Bewusstsein für sich selbst, Ihren Körper und Ihre Seele aufbauen oder bewahren und versuchen, stets auf sich und in sich zu hören. Sie sollten ganz bewusst auf sich achten. Das beginnt zunächst einmal damit, den Schmerz überhaupt zu erkennen, anzunehmen und zuzulassen. Auch das muss mal sein. Lassen Sie die Tränen fließen, denken Sie an Ihre(n) Liebste(n) und was sie verloren haben. Die Phase der Trauer ist wichtig in der Verarbeitung und eine wichtige Phase, um den Schmerz zu überwinden. Allerdings ist auch hier das Maß wichtig.

Ein paar Beispiele:

  • Lassen Sie den Trennungsschmerz zu und suhlen Sie sich auch ein wenig im Selbstmitleid. Aber schauen Sie auch darauf, sich was Gutes zu tun und auch mal an etwas Schönes zu denken. Das fällt schwer, aber irgendetwas gibt es, und das jeden Tag. Ein netter Mensch, der Sie anruft oder den Sie anrufen können, ein leckeres Essen, Kochen Sie sich Ihren Lieblingstee, nehmen Sie ein Bad.
  • Einigeln ist das, was Ihnen gerade am liebsten ist? Ok, das dürfen Sie! Aber lassen Sie nicht alle Kontakte schleifen und gehen Sie auch mal aus dem Haus oder dem Zimmer. Kommunikation ist wichtig, um sich nach und nach besser zu fühlen. Gehen Sie also auch mal unter die Leute, Einkaufen, eine Freundin oder einen Freund besuchen oder auch nur einen Runde um den Block spazieren.
  • Klar, Schuldgefühle sind normal. Passen Sie allerdings auf, dass Sie nicht zu sehr ins Selbstkasteien eintauchen oder den anderen zu sehr mit Schuld und Hass übergießen. Zu einer Beziehung gehören immer zwei und beide arbeiten daran und haben daran Anteil, ob Sie klappt oder nicht und auch, dass und wenn sie zu Ende geht. Es macht also keinen Sinn, ganz genau auseinanderzutüfteln zu wollen, wer in was Schuld hat und was man beim berühmten „nächsten Mal“ anders machen würden. Nutzen Sie Ihre Kraft vielmehr darin, sich zu sammeln und für sich etwas Gutes zu tun. Manchmal hilft es auch, sich Gedanken zu machen, was Sie für sich daraus lernen – ganz ohne Schuld zu suchen.

Zusammengefasst: Leiden Sie und trauern Sie, das tut Ihnen gut und ist wichtig! Aber: Tun Sie sich auch etwas Gutes! Hören Sie auf sich, überlegen Sie sich, was Ihnen Freude bereiten würde, bei was Sie sich gut oder ein bisschen besser fühlen würden. Das können Kleinigkeiten sein: Ein Bad, ein Spaziergang, ein Telefonat mit der besten Freundin oder dem besten Freund. Wichtig ist auch, dass Sie sich Zeit zum Trauern nehmen. Verarbeiten braucht Zeit, nehmen Sie sich diese! Das heißt nicht, dass Sie die ganze Zeit grübeln sollten. Lassen Sie vielmehr beides zu: Trauer und Gutes für sich selbst. Sollten die schlechten Gedanken und Gefühle schlimmer werden: Suchen Sie den Rat von engen Freunden oder Spezialisten  – je nachdem wie intensiv Sie den Liebeskummer erleben. Es gibt viele Möglichkeiten den Trennungsschmerz zu überwinden. Auch hier gilt: Sie sollten sich „einfach“ die Tipps raussuchen, die Ihnen am besten gefallen und Ihnen helfen können, um sich besser zu fühlen und den Trennungsschmerz zu überwinden. Wenn Sie sich im Schmerz noch weiter quälen, mit Dingen, die Sie ohnehin nicht mögen, macht das wenig Sinn.

Trennungsschmerz: Wie gut verkraften Sie ihn?

Manchmal ist man in Phasen des Kummers und Leids schon mit der Frage überfordert, wie es einem geht? Und für eine ehrliche Antwort muss man sich dann auch mal sammeln und sich fragen, wo stehe ich? Wie fühlt sich das gerade an? Bin ich auf dem Weg raus aus dem Trennungsschmerz? Oder noch mitten im Gefühlschaos. Manchmal werden wir auch gefragt, wie wir die Situation verkraften – und da ist die Antwort noch schwieriger. Also: Beantworten Sie sich die Frage doch einmal für sich selbst. Machen Sie einen kleinen Test in dem Sie folgende Fragen durchgehen und sich notieren, wie oft Sie sagen, Stimmt (1 Punkt) oder stimmt nicht (0 Punkte)

Trennungsschmerz überwunden? Der Test

Mit ein paar Fragen können Sie für sich einen Überblick verschaffen, wie weit Sie Ihren Trennungsschmerz schon verarbeitet haben. Aber Achtung: Um den Test durchzuführen, haben wir die Fragen negativ formuliert. Lassen Sie sich dadurch nicht tiefer in Ihre Trauer reinziehen. Wenn Sie merken, der Kloß im Hals wird zu groß, Sie fühlen sich noch schlechter oder/und die Tränen fließen, machen sie den Test lieber zu einem späteren Zeitpunkt.

Die Fragen

  • Fühlen Sie sich erschöpft, energie- und antriebslos?
  • Fühlen Sie sich schlecht oder weinen Sie, wenn Sie an Ihren Ex-Partner bzw. Ihre Ex-Partnerin denken?
  • Fällt es Ihnen schwer, alltägliche Aufgaben zu erledigen (z.B. Einkaufen, Autofahren, Hausarbeit, Gartenarbeit?)
  • Denken Sie, dass Ihr Leben so keinen Sinn mehr macht?
  • Haben Sie den Eindruck, Sie brauchen Ihre(n) Ex, um glücklich zu sein?
  • Zweifel Sie daran, liebeswert zu sein?
  • Machen Sie sich häufig Vorwürfe und fragen sich, was Sie wohl falsch gemacht haben und warum die Beziehung in die Brüche gegangen ist?
  • Verfolgen Sie Ihre(n) Ex, um zu schauen, ob er schon eine neue Beziehung hat oder um einfach zu wissen, was er oder sie so tut? Das können SMS, Anrufe oder WhatsApp-Nachrichten sein (ein Grund findet sich immer, um in Kontakt zu treten) oder der Blick auf Facebook, Instagram und andere Social Media-Portale.
  • Malen Sie sich manchmal aus, wie Sie es Ihrer oder Ihrem Ex heimzahlen und sich rächen können?
  • Sind Sie noch häufig wütend und denken „Wie konnte er/sie mir das nur antun?“

Zugegeben, die Fragen sind mitunter hart. Aber es ist wichtig, dass Sie sie ehrlich für sich beantworten. Sie müssen Sie ja keinem zeigen, Sie machen das für sich… Und dann wissen Sie, wo Sie stehen und können gegebenenfalls Tipps gegen den Trennungsschmerz und Liebeskummer gezielter angehen.

Trennungsschmerz überwunden? Das Ergebnis:

Zählen Sie die Punkte für die Fragen, bei denen Sie mit „Ja“ geantwortet haben zusammen und suchen Sie in den folgenden Antworten nach Ihrem Ergebnis.

8 bis 10 Punkte: Es geht Ihnen tatsächlich sehr schlecht und Sie stecken (noch) mitten im tiefsten Liebeskummer und Trennungsschmerz. Sie schwanken zwischen Verzweiflung, Wut und Hoffnung – und haben weder sich noch Ihr Leben oder die Freude im Leben wiedergefunden. Die Trenung macht Ihnen noch schwer zu schaffen. Sie fühlen sich wertlos und wissen nicht wohin mit Ihrer Trauer… Suchen Sie Rat und Hilfe bei Freunden oder schauen Sie, ob bei unseren Tipps Was tun gegen Liebeskummer etwas für Sie dabei ist. Wenn es nicht besser wird, oder Ihr Zustand schon länger andauert, suchen Sie Rat bei einem Fachmann. Sie schaffen das!

4 bis 7 Punkte: Sie sind auf einem guten Weg raus aus dem Trennungsschmerz. Natürlich tut es noch immer sehr weh und die Erinnerungen machen Sie oft traurig. Aber Sie haben bereits begonnen, sich von Ihrem oder Ihrer Ex zu lösen, die guten Seiten des Lebens wahrzunehmen und Ihr Leben in den Griff zu bekommen. Sie haben da noch einen Weg vor sich und sollten sich weiterhin um sich kümmern und schauen und tun, was Ihnen gut tut. Es wird Ihnen bald noch besser gehen, bleiben Sie dran!

0 bis 3 Punkte: Sie haben es bald geschafft und den größten Trennungsschmerz bereits hinter sich. Sicherlich vermissen Sie noch ab und an die Stunden mit Ihrer (großen) Liebe oder Ihrem „Lebensmensch“ und fühlen sich traurig oder auch mal wütend. Das ist auch okay so. Sie haben bereits ganz gut von Ihrem Schmerz gelöst und nehmen Ihr Leben wieder selbst in die eigene Hand. Machen Sie weiter so und gönnen Sie sich etwas Gutes. Sie haben es sich verdient!

Trennungsschmerz überwinden

Ja, eine Trennung ist das schmerzvolle Ende einer Beziehung, aber es gibt ein Leben danach. Und wie Sie dahin kommen und anfangen können, sich dieses Leben aufzubauen wollten wir Ihnen hier und auf den anderen Seiten aufzeigen. Denn: Wenn Sie sich vom Schock, der Wut, dem ersten intensiven Liebeskummer und Trennungsschmerz erholt haben, können Sie bald auch wieder das Leben genießen. Es gibt ein Licht am Ende des Tunnels. Vertrauen Sie darauf!

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