Trost

Wenn wir leiden... 

Trost

Der Kummer ist groß und es tut weh… Da brauchen wir vor allem eines: Trost. Was bedeutet Trost suchen und wie können Sie andere trösten? Was hilft wirklich?

Trost

Wenn es uns schlecht geht und wir uns nicht gut fühlen hilft uns vor allem eins: Trost. Wir können uns selbst trösten, aber viel besser geht es, wenn uns andere trösten. Und darum soll es hier gehen: Was können wir tun, wenn wir Trost suchen und wie können wir Freunde, die leiden trösten. Trost ist ein wichtiges Element, um den Liebeskummer zu überwinden.

Trost: Was ist das?

Trost ist laut Duden „ etwas, was jemanden in seinem Leid, seiner Niedergeschlagenheit aufrichtet“. Und das geht durch Worte, durch taten oder auch durch Gesten. Trost kommt im Wortstamm von „treu“ und bedeutet auch etwas wie Innere Festigkeit – und die wollen wir gerne haben oder geben, wenn es und oder dem anderen schlecht geht. Bei Trost geht es in erster Linie um Mitgefühl. Und zu Mitgefühl gehört, den anderen zu verstehen und die Emotionen nachvollziehen zu können. Das können wir dann am besten, wenn wir die Gefühle kennen. Und wer kennt unsere eigenen Gefühle besser als wir selbst und unsere Freunde? Bei Kinder tun wir uns dabei noch recht einfach: Pusten, ein Kuss auf die Wunde und ein „In-den-Arm-nehmen“. Und schon ist der Schmerz vergessen. Aber wie geht das im Liebeskummer – und was können wir selbst dazu tun?

Wir alle brauchen Trost – suchen Sie ihn!

Ganz wichtig ist, unser Ex oder unsere Ex können uns so gut wie nie Trost spenden. Auch wenn wir das so gern hätten. Den Trost müssen wir woanders suchen. In uns oder in Familie oder bei Freunden. Und wenn Sie gerade jemanden kennen, der Trost braucht, dann haben wir hier ein paar Tipps zusammengestellt. Wie wir unsere Freunde trösten hängt immer auch damit zusammen, wie wir selbst mit unseren Emotionen umgehen. Wenn wir sie selbst unterdrücken und schwere Gefühle nicht zugeben, dann ist es für uns auch schwer, anderen Trost zu spenden. Haben Sie also keine Angst davor Gefühle zu zeigen oder dass Ihr Freund oder Ihre Freundin, die Fassung verliert. Zum Weinen gehört Trost und umgekehrt. Also sollten Sie die schwierigen Themen auch ansprechen – und die Konsequenzen, wie Weinen, Ausflippen, Schimpfen in Kauf nehmen. Also, nicht nur in Kauf nehmen, auch aufnehmen und besprechen und trösten. Genau das braucht Ihr Gegenüber jetzt: Trost! Und wenn es Ihnen schlecht geht, hier ganz deutlich der Rat: Lassen Sie es raus, sprechen Sie mit Freunden darüber, schimpfen Sie und weinen Sie oder tun Sie, was immer Ihnen gut tut. Verzweifelte Menschen sind schwierige Menschen, zugegeben, aber dafür sind Freunde da. Und die werden Sie verstehen! Und wenn nicht, reden Sie darüber, vielleicht wissen die gar nicht, dass es Ihnen schlecht geht. Und wenn Sie es wissen und Sie nicht verstehen: suchen Sie sich andere Freunde. Auch Musik kann Trost spenden. Das haben kürzlich Wissenschaftler in einer Studie herausgefunden: Traurige Musik tut uns gut.

Trost spenden: Wie geht das?

Auch hier ist wichtig: Es gibt nicht DIE EINE Reaktion, die richtig ist. Jede(r) leidet anders, jede(r) reagiert anders und daher braucht auch jeder Mensch im Kummer einen anderen Trost. Weinen ist dabei gar nicht schlimm. Weinen tut uns gut! Das heißt aber nicht, dass Sie den anderen zum Weinen bringen müssen, lassen Sie ihn oder sie einfach so reagieren, wie er oder es eben tut und gehen sie auf die Worte und Gesten ein. Einige Tipps, die Sie beachten können beim Trost spenden gibt es allerdings. Vielleicht ist ja etwas für Sie dabei.

1.    Seien Sie einfach da

Wenn Ihr Freund oder Ihre Freundin reden möchte oder auch mal auf nen Kaffe oder Wein ausgehen möchte, dann versuchen Sie sich zeit zu nehmen und für den andern da zu sein. Das Gefühl zu geben, nicht allein zu sein, ist in der Trost Phase besonders wichtig.

2.    Hören Sie aufmerksam zu

Nur dann können Sie wirklich Trost geben und auf das eingehen, was den anderen oder die andere beschäftigt und Kummer bereitet. Sie müssen nicht zu jeder Aussage eine Antwort parat haben. Zuhören kann manchmal schon helfen und Trost geben.

3.    Zeigen Sie Verständnis

Auch wenn Sie nicht alles nachvollziehen können: Versuchen Sie die Gefühle zu verstehen, die im anderen toben. Es ist eine Ausnahmesituation und da darf man leiden und sich auch mal ausheulen. Wie bereits gesagt: Weinen tut uns gut und rauslassen auch!

4.    Fragen Sie nach

Manchmal möchte der oder die Leidende auch nicht so richtig raus mit der Sprache. Wer zeigt sich schon gern schwach und leidend… Sie können aber auch gezielt nachfragen und sehen, ob er oder sie darauf eingehen möchte. Solche Fragen sind zum Beispiel:

  • Wie geht es Dir wirklich?
  • Was kann ich genau für Dich tun?
  • Was wünschst Du Dir?
  • Brauchst Du Ablenkung?

Fragen Sie gern auch öfter nach, ob es etwas gibt. So kann der- oder diejenige immer wieder selbst entscheiden, ob es nun etwas gibt. Manchmal ist man auch von kleinen Dingen überfordert in solchen Situationen.

5.    Geben Sie Nähe

Dem anderen das Gefühl zu geben, dass man da ist, ist wichtig. Das haben wir schon geschrieben. Das können Sie mit Worten tun, aber noch hilfreicher ist es mit Gesten und Berührungen. Sie können den oder die andere in den Arm nehmen, über den Arm streichen, an der Hand nehmen. Eben ganz so, wie es Ihnen gut und richtig vorkommt. Nicht überfordern oder überrollen. Schauen Sie, wie es dem anderen bekommt. Und wenn Sie unsicher sind, fragen Sie nach, ob das okay ist.

6.    Suchen Sie gemeinsam Wege

Sie müssen nicht auf alles eine Antwort haben und Sie müssen auch nicht mit einem kompletten Lösungs-Paket vor der Tür stehen. Aber versuchen Sie beim Suchen der Wege aus dem Leid da zu sein und zu helfen. Wir haben auf den Seiten Was tun gegen Liebeskummer? ein paar Dinge zusammengestellt, die Sie weitergeben können – und bei denen Sie helfen können. Manchmal hilft auch eine Überraschung oder Aufmunterung über einen trüben Tag und spndet eine ordentliche Portion Trost. Einfach mal einen Blumenstrauß vorbeibringen kann auch wunderbar zeigen, ich bin da und ich bin nah, wann immer Du mich brauchst.

Trost spenden: Das sollten Sie vermeiden!

Ja, es gibt auch einige Dinge, die in den allermeisten Fällen nicht helfen beim Trost spenden. Eines davon ist dem Menschen aus dem Weg zu gehen oder zu warten, dass er oder sie sich meldet, wenn sie etwas braucht. Meist haben die Leidenden den Kopf so voll und denken weder daran, um Hilfe zu bitten, noch trauen Sie sich. Nach Trost zu fragen, braucht Kraft – und die fehlt in solchen Situationen. Vermeiden Sie auch Sätze, die einfach Floskeln sind und nicht wirklich das Gefühl vermitteln, dass der Schmerz und Kummer ernst genommen wird. Solche Sätze sind:

  • Ist doch nicht so schlimm
  • Das wird schon wieder
  • Mir ging das auch mal so, das geht vorbei
  • Die Zeit heilt alle Wunden
  • Anderen geht es noch schlimmer
  • Sei froh, immerhin bist Du gesund

Es hilft auch wenig, Sätze zu hören wie „Reiß Dich doch zusammen“ oder „Beiß Dich da durch“, denn Sie vermitteln das Gefühl, dass man im Schmerz allein ist und das selbst schaffen muss. Machen Sie den Ex-Partner auch nicht schlecht. Das mag zwar Ihre Meinung sein, aber es hildt nicht wirklich, denn uns im Liebeskummer, und wenn wir den anderen ja gerade so sehr vermissen und immer noch lieben, Beschimpfungstiraden zu hören. Besonders schlimm sind dabei Sätze wie:

  • Sei echt froh, dass du ihn/sie los bist.
  • Ich wusste schon immer, dass er/sie ein/e Idiot/in ist.
  • Ich fand den/die schon immer doof!
  • Der hat Dich gar nicht verdient.

Und, noch ein weiterer Rat: Wenn Sie in diesen Schmerz weiter hineinstochern und das Drama noch weiter vertiefen, hilft das leider auch nicht wirklich. No-Gos im Trost sind daher auch Sätze wie:

  • Mein Gotte, Du Arme(r). Wie schlimm doch die Welt ist.
  • Wir sind auf der Welt, um zu leiden.
  • Dir muss es ja richtig Scheiße gehen.

Wenn der Trost nicht ankommt

Wenn Sie merken, dass Ihr Gegenüber nichts von dem annimmt, was Sie anbieten und sich die Situation immer weiter verschlechtert, versuchen Sie es immer weiter. Geben Sie nicht auf und machen Sie dem anderen Mut, dass Liebeskummer immer eine Weile dauert und auch Geduld bracht. Versuchen Sie ihn oder sie immer weiter zu unterstützen und nutzen Sie auch verschiedene Möglichkeiten. Hilft es immer noch nicht? Dann reden Sie mit ihm oder ihr auch darüber, sich professionelle Hilfe zu suchen.  Manchmal kann eine Psychotherapeut oder Arzt viel besser helfen, die Dinge klarer zu sehen. Diesen Rat sollten Sie ganz schnell geben und insistieren, wenn der Lebensmut bedrohlich nachgelassen hat und der- oder diejenige gar Selbstmordgedanken in sich trägt und geäußert hat. Therapeuten und Ärzte finden Sie im Internet durch die gängigen Suchseiten (z. B. unter therapie.de)  

Was Sie für sich tun können

Wichtig in der Zeit des Kummern, oder eben wenn Ihr Freund oder eine Freundin Liebeskummer hat, dass Sie sich Zeit nehmen. Für schöne Dinge und, um alles mal rauszulassen. Wie Sie das können? Wie wäre es mit folgenden Tipps, Rezepten, Sprüche oder Lieder?